Das Programm der Vereinten Mitte an der Freien Universität Berlin - Mai 2021
„Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“
Artikel 5 des Grundgesetzes verbürgt für uns als Wissenschaftler*innen, dass wir die Bedingungen
unserer Arbeit selbst gestalten können. Dies impliziert als Grundkonsens eine Autonomie der
Universität, nachvollziehbare Kriterien für die Beurteilung der Qualität von Forschung und Lehre
sowie die kollegiale Wertschätzung von Leistung, Vielfalt und Engagement.
Die Vereinte Mitte ist als professorale hochschulpolitische Gruppe diesem Grundkonsens
verpflichtet und versteht ihn als Fundament ihrer Debatten und Entscheidungen innerhalb der
Gruppe, im Austausch mit allen Statusgruppen der Freien Universität Berlin und bei
Entscheidungen im Akademischen Senat. Wir pflegen eine offene Diskussionskultur, in der
Probleme angesprochen und sachbezogen diskutiert werden.
Viele für die Freie Universität Berlin maßgebliche Prozesse wurden von der Vereinten Mitte
mitgestaltet und stehen beispielhaft für diesen Kurs:
- Wir haben uns mit höchsten wissenschaftlichen Standards an den Exzellenzinitiativen
bzw. der Exzellenzstrategie beteiligt und sind dort erfolgreich. Im Rahmen der Berlin
University Alliance pflegen wir den produktiven Austausch mit unseren universitären wie
außeruniversitären Partnerinstitutionen, akzentuieren jedoch auch die weitere
Profilbildung der Freien Universität Berlin.
- Wir haben die Systemakkreditierung als wichtigen Baustein der Hochschulautonomie im
Hinblick auf die Lehre unterstützt. Diese Autonomie bei der Gestaltung von Studiengängen
darf nicht durch ein novelliertes Berliner Hochschulgesetz konterkariert werden.
- Wir haben uns dafür engagiert, Überbuchungen von Studiengängen zu reduzieren und
betroffene Fachbereiche angemessen zu entschädigen.
- Wir haben uns dafür eingesetzt, Karrierewege für Kolleg*innen in frühen Karrierephase
planbarer und verlässlicher zu machen (Tenure-track-Modell).
- Wir setzen uns für eine angemessene Besoldung ein und haben die Satzung zur Vergabe
besonderer Leistungsbezüge unterstützt, die im Februar 2021 im Akademischen Senat
mehrheitlich angenommen worden ist. Damit wird ein Beitrag zur Wertschätzung der Arbeit
der Kolleg*innen geleistet.
In der nächsten Wahlperiode wollen wir als Vereinte Mitte diese erfolgreiche Arbeit fortsetzen.
Zahlreiche Aufgaben stehen dabei an:
- In einer Entwicklungs- und Planungskommission soll der kommende Strukturplan
entworfen werden. Wir wollen darauf achten, dass bewährte Strukturen erhalten bleiben
und zugleich Ressourcen für nötige Innovation und Profilierung vorgehalten werden.
- Wir wollen die Vielfalt der Fächerkulturen, ein wichtiges Markenzeichen der Freien
Universität, erhalten und ausgestalten. Diese Vielfalt ist ein wesentlicher Grundstein
unserer bisherigen Erfolge. Das gilt auch für die Autonomie und Selbstbestimmung der
Fachbereiche.
- Wir setzen uns dafür ein, der Lehre verstärkte Aufmerksamkeit zu schenken, dort
Innovationen zu unterstützen und für alle Beteiligten die Qualität der Lehre weiter zu
fördern. An der Verbindung von Forschung und Lehre halten wir entschieden fest. Mit
Engagement und Augenmaß beteiligen wir uns am Strategieprozess Studium und Lehre
2030.
- Wir treten für die Sichtbarkeit von Diversität, Nachhaltigkeit und Internationalität an der
Freien Universität Berlin und für deren Umsetzung ein.
- Wir befürworten und unterstützen die Erarbeitung eines Personalentwicklungskonzepts,
das alle universitären Statusgruppen einschließt.
- Wir bringen uns in die Ausgestaltung einer zukunfts- und serviceorientierten Informationstechnologie
an der Freien Universität Berlin ein (FUtureIT).
- Die geplante Novellierung des Berliner Hochschulgesetzes verfolgen wir aufmerksam und
konstruktiv-kritisch. In diesem Zusammenhang argumentieren wir für eine weitere
Stärkung der Autonomie unserer Universität.
- Auch in der Corona-Krise soll so weit wie möglich ein lebendiger Austausch über alle
wichtigen Themen von Forschung, Lehre und Verwaltung stattfinden. Bei der Rückkehr
zur Präsenz-Universität sollen die Erfahrungen aus der digitalen Phase genutzt und
zugleich der Wert der Präsenzlehre herausgestellt werden.
Wir sind parteipolitisch neutral. Wir stehen für eine konstruktive Mitwirkung bei der Gestaltung
unserer Universität und für eine in diesem Geiste kritische Begleitung der Arbeit des
Präsidiums.
Dafür bitten wir um Ihre Stimme.